· 

Was haben Selbstportraits mit Selbstwahrnehmung zu tun?

Selbstportraits und Selbstwahrnehmung

In diesem Blogartikel erfährst du etwas darüber, wie die kreative Arbeit mit Selbstportraits deine Selbstwahrnehmung stärken können. Du kannst sie als eine spielerische Variante der Auseinandersetzung mit dir selbst nutzen.

Und Selbstwahrnehmung ist eine wichtige Grundlage, um in einen kreativen Selbstausdruck zu kommen.

Am Ende meines Beitrags biete ich dir eine einfache kleine Übung an, um einen ersten Schritt hin in Richtung wertfreierer (Selbst-)Wahrnehmung zu kommen.

Über einen Link gelangst du zu meinem kostenlosen PDF.

Ganz ehrlich: wie gut nimmst du dich selber wahr?

Wenn du auf einer Skala von 1 (irgendwie gar nicht) - 10 (suupergut) angeben müsstest, wie gut deine persönliche Selbstwahrnehmung ist, wo auf der Skala würdest du dich befinden?

Wie hoch ist deine Selbstwahrnehmung auf einer Skala?

Spürst du, was dein Körper dir erzählt? Nimmst du wahr, welche Gefühle jetzt in diesem Moment in dir vorgehen? Hörst du deine spontanen Gedanken? Wie gut kennst du deine eigenen Bedürfnisse?

 

Bist du ganz ehrlich mit dir selbst oder tauchen in deinem Kopf jetzt Dinge auf, wie 'Quatsch, natürlich nehme ich mich wahr.' oder 'Zu viel auf sich selbst gucken, ist doch voll egoistisch.' oder 'Klar, was will die von mir?'

 

Meist haben wir gut gelernt, die Dinge in unserem Leben mit dem Kopf zu lösen und uns auf bestimmte Art zu verhalten. Nur hat das nicht immer etwas mit dem zu tun, was wir in dem Moment fühlen oder in uns selber wahrnehmen würden.

Das ist in vielen Situationen absolut sinnvoll. Aber in einigen versperrt es uns den Blick auf uns selbst.

Was bedeutet eigentlich das Wort 'Selbstwahrnehmung'?

Die Selbstwahrnehmung bedeutet die Wahrnehmung des eigenen Selbst, der eigenen Person. Gemeinsam mit der Selbstbeobachtung ist sie bedeutsam für die Bildung unseres (uns) (Selbst-)Bewusstseins. Im Gegensatz dazu steht die Fremdwahrnehmung, die Wahrnehmung von außen, durch andere Menschen.

Häufig bestehen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung deutliche Unterschiede.

 

Unser Selbstbild wird geprägt durch die Summe aller Wahrnehmungen unseres Selbst. Dazu zählen Wahrnehmungen alles Sinneskanäle: Gesichts-, Gehör-, Geruchs-, Tast-, Geschmackssinn, sowie nach innen gerichtete sinliche Wahrnehmungen wie Muskel- und Schmerzsinn. Gemeinsam mit Informationen der Selbstbeobachtung und der (Selbst-)bewertung bildet sich ein Selbstbild aus.¹

Körperschema und Körperbild

Es wird hier noch zwischen Körperbild und Körperschema unterschieden.

Das Körperschema wird aus den neurophysiologischen Faktoren und daraus erfahrenen Sinneseindrücken gebildet.

Das Körperbild entwickelt sich aus mentalen Einstellungen, wie Körperbewusstsein, Körpergrenzen und den eigenen (oder fremden) Bewertungen zusammen.¹

 

Beides zusammen macht den großen Bereich unserer Selbstwahrnehmung aus.

Diskrepanzen

Wie nimmst du dich selber wahr?

Die Selbstwahrnehmung kann durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden.

Es kann zu Diskrepanzen zwischen Körperbild und Körperschema kommen, die wiederum einen Einfluss haben auf unser Körpererleben. Häufig führen unsere eigenen Selbstbewertungen oder die (vermeintlichen oder konkreten) Bewertungen anderer Menschen zu einer erschwerten, verzerrten oder blockierten Selbstwahrnehmung.¹

 

Diese (oft eher negativen als positiven) Bewertungen, häufig in Form von Gedanken haben einen hohen Einfluss auf unser Selbst(-wert-)gefühl. Manchmal erschweren sie uns den Zugang zu dem, was in uns schlummert und damit auch den Zugang zu uns selbst.

Das kann dazu führen, dass wir unzufrieden mit uns selbst, uns selber nicht so nahe sind, uns lieber nicht so viel mit uns beschäftigen, sehr kritisch mit uns sind und sehr viel von uns fordern, bis wir uns annehmbar gut genug fühlen.

Was wiederum oft wenig mit dem zu tun hat, was wir wirklich gerade fühlen und wahrnehmen.

Die inneren KritikerInnen

Kennst du deine inneren KritikerInnen?

 

Sie tauchen immer gerne auf,

  • wenn du dir selbst etwas gönnen willst,
  • wenn du dir Auszeiten nehmen willst,
  • wenn du in Gruppen etwas äußern willst,
  • wenn du ein eigenes Bedürfnis hast und das ausdrücken willst,
  • wenn du eine kreative Arbeit zeigen willst,
  • wenn du etwas für dich 'erkämpfen' willst/musst
  • wenn du etwas Neues ausprobieren willst

 

Und sie flüstern uns ein,

  • dass wir noch nicht genug sind,
  • dass wir es noch besser machen können,
  • dass wir noch lernen müssen,
  • dass wir noch mehr Erfahrung sammeln müssen
  • dass wir es nicht wert sind
  • dass wir ...
  • dass wir ...
  • dass wir ...

Diese kritische, bewertende, innere Stimme hat einen enormen Einfluss auf unseren Selbstwert, unsere Selbstwahrnehmung und unser Selbstbild.

Was genau hat jetzt das Selbstportrait damit zu tun?

Jetzt fragst du dich vielleicht, wo denn da nun eigentlich das Selbstportrait ins Spiel kommt.

 

Wäre da nicht psychologische Beratung die bessere Lösung, damit du heraus findest, woher all diese Themen kommen? Das kannst du natürlich machen, den Gang in eine psychologische Praxis kann ich jedem empfehlen. Wenn man den oder die PsychotherapeutIn seines Vertrauens gefunden hat, ist es Gold wert, Zeit und Geld zu investieren. Ein Geschenk an sich selbst. Und manchmal der Zipfel Hoffnung in der Not.

 

Vielleicht bist du aber weder in großer Not, noch hast du Lust, dich auf kognitivem Weg mit den Ursachen oder alternativen Handlungsmöglichkeiten auseinander zu setzen oder du tust das bereits und hast aber Lust, auch auf anderem Weg dir selbst bewusster zu werden. Vielleicht suchst du nach einer Möglichkeit, dich selber besser kennen zu lernen und einen Ausdruck für Dinge zu finden, die in dir vorgehen.

 

Sich mit Selbstportraits zu beschäftigen, ist eine wunderbare Art, sich selber und dem kreativen Raum für indiviuellen Selbstausdruck näher zu kommen.

Das Selbstportrait als Raum für Selbstbeobachtung

Zunächst einmal bietet dir das fotografische Selbstportrait die fantastische Möglichkeit, dich selbst von außen zu sehen und zu beobachten. Und heraus zu finden, wie du dich dabei fühlst.

 

1. Der Prozess wird bereits eröffnet, bevor du dich überhaupt vor die Kamera setzt oder stellst.

 

Was geht dir durch den Kopf? Was fühlst du?

 

2. Setze dich vor die Kamera und beobachte dich, bevor du auf den Auslöser drückst.

 

Mit ein wenig Übung wirst du hier entdecken können, wie du dich selbst bewertest oder welche Bewertungen anderer Menschen in deine eigenen Selbstbewertungen übergegangen sind.

 

3. Was geschieht, wenn du das Bild gemacht hast?

 

4. Was passiert, wenn du das gemachte Bild das erste Mal anschaust?

 

Bei jedem dieser Schritte kannst du Informationen über dich selbst sammeln.

Sieh es als Abenteuer, dem du neugierig entgegen blickst. Du kannst nur gewinnen.

Deine Selbstwahrnehmung wird sich erhöhen und natürlich wirst du auch lernen, wie du dir selbst am besten gefällst, wie du dich am liebsten sehen magst und wie du das am besten umsetzt.

 

Nimm dir Zeit und Raum

Nimm dir Zeit für deine Selbstwahrnehmung

Diese Annäherung kostet vielleicht ein wenig Zeit.

Es kann passieren, dass du zwar merkst, dass dich dieser Weg irgendwie reizt, aber dass das unangenehme Gefühl zunächst nicht verschwindet. Dass es dich Überwindung kostet und dass da Widerstände sind. Das macht nichts.

Du kannst und darfst das wahrnehmen und es darf da sein.

 

Nur wenn du dran bleibst, kann es sich verändern.

 

Und das darf dauern.

 

Bevor ich zum ersten Mal bei einem Selbstportrait dachte: 'Aah, okay, das finde ich tatsächlich ganz gut und vielleicht könnte ich das sogar mal anderen zeigen.' sind fast zwei Jahre vergangen. Vielleicht bin ich eine langsam Schnecke, was das angeht, aber ich will dir nur sagen, es darf dauern. Das macht nichts. Du tust es für dich, für niemanden sonst und für keine Medaille ausser für dich selbst. Und das ist es wert. Es muss ja keine Ergebnisse geben.

 

Sei geduldig mit dir.

Der kreative Selbstausdruck

Um langfristig in einen kreativen Ausdruck unseres Selbst zu kommen, hilft die Arbeit mit Selbstportraits sehr, weil wir dabei so viel über uns lernen können.

 

Wir können mit der Zeit lernen:

  • uns selbst von außen zu betrachten
  • uns anzunehmen
  • zu spüren, was wir fühlen
  • wahrzunehmen, welche Gedanken in uns vorgehen
  • unsere innersten Bedürfnisse zu erkennen
  • unsere Assoziationsketten zu entschlüsseln
  • unsere inneren Bilder frei zu legen und diese kreativ zu nutzen

Darüber kann sich ein riesiger Raum für kreative Prozesse öffnen. Aus diesem Pool, der sich in uns selbst befindet, können wir schöpfen, wenn wir uns selbst künstlerisch ausdrücken wollen.

 

In der Fotografie gibt es sehr viele Möglichkeiten, unsere Stimmungen und Emotionen in BIlder zu transportieren.

Das ist ein großes Feld, über das sich lange schreiben und reden lässt. Ich biete dir dafür persönliche Gespräche und in Zukunft vielleicht auch Kurse an. Wenn du Interesse hast, schreib mich gerne an.

 

Aber die Grundlage, um überhaupt in einen kreativen Selbstausdruck zu kommen, ist die Selbstwahrnehmung.

Wenn ich mich selbst nicht wahrnehmen kann, bleibe ich im Außen und es fällt mir schwer, mein inneres Selbst zu fühlen und somit auch auszudrücken.

Das erschwert mir den Zugang zu meinem kreativen Pool.

Einstiegsübung in eine wertfreiere Selbstwahrnehmung

Dir fällt es schwer, dich selbst zu beobachten und aus der Selbstbewertung auszusteigen?

 

Ich biete dir die Anleitung zu einem einfachen Einstiegstraining an, mit der du aufmerksames, wertfreies Wahrnehmen trainieren kannst.

Sie besteht aus drei aufeinander aufbauenden kleinen Übungen, die du jeweils ein paar Tage lang durchführst.

Die Übungen sind einfach zu bewältigen, lassen sich leicht in den Alltag einbauen und dauern nur ein paar Minuten.

 

Um das Pdf mit der Übungsanleitung herunter zu laden, musst du dich mit deiner Mailadresse bei mir anmelden und erhältst zunächst eine Email mit der Bitte um Bestätigung deiner Mailadresse. Wenn du bestätigt hast, bekommst du eine weitere Mail mit dem Link zum PDF, was du dir dann auf deinen Rechner herunter laden kannst.

Du bekommst dann auch von mir einmal monatlich (höchstens) einen Newsletter mit interessanten Informationen zum Thema und zu meiner künstlerischen Arbeit.

 

Keine Sorge, mein Newsletter spamt nicht dein Postfach voll und ich bemühe mich, nur die wichtigsten Informationen weiter zu geben. Wenn du Interesse hast, dran zu bleiben, von weiteren Übungen oder Angeboten, Ausstellungsterminen oder Veröffentlichungen zu erfahren, ist er eine gute Quelle. Ansonsten kannst du dich natürlich jederzeit auch wieder abmelden.


Wenn du Lust hast, deine Erfahrungen mit mir zu teilen oder mehr über weitere Übungen erfahren möchtest, schreibe gern etwas in die Kommentarspalte oder schreibe mir auf Instagram oder Facebook  oder einfach eine Email.

¹ Quelle: Wikipedia, 'Selbstwahrnehmung'

Bis auf das Titelbild sind alle im Beitrag genutzten Bilder lizensiert von ©Adobe Stock

Contact

Andrea Friederichs-du Maire

Photography

Hamburg

welcome@dumairephoto.de

Meine neusten Blogbeiträge